Was vom Glühwein übrig blieb….

Es gibt viele Sprichwörter, die sich auf Notfälle beziehen – dieser passt gut zur aktuellen Situatuion:

„In persönlichen Nöten tritt die persönliche Note
des Menschen am klarsten zu Tage.“
von Georg Jacob F. P. H. Dechent

 

Denn ich hatte das Fleisch schon vorbereitet, mir genauestens überlegt, wie ich es zubereite – um dann den fassungslosen Blick meines Mannes zu erwidern:
„Wie – Rotwein?! Hab ich nicht….“

Am Sonntag – wohlgemerkt.

Da sind die Möglichkeiten noch welchen zu kaufen ja eher beschränkt.
Schließlich gibt es hier am Ammersee die Notfall-Tankstellen für Milch – die mit Benzin und allen anderen Lebensmitteln, wie Städter sie gewohnt sind, sind hier Mangelware. Und Abends immer dicht.

Doch dann fiel mir die angefangene, weil schnöde verschmähte Flasche Glühwein in die Hand.
Dreiviertel voll!

Ist ja eigentlich logisch, dass diese Kombination beim Schmoren gut ankommt

Und eigentlich gar nicht so verkehrt – sind schließlich nur Gewürze drin, die ich dem Braten eh zukommen lassen wollte.
Fast.
So auf alte, traditionelle Schmorart.

Das Ergebnis – ein Traum.

Jetzt überlege ich schon, extra Glühwein zum Kochen zu bunkern.
Der hätte den großen Vorteil, dass er nicht vorher schon ausgetrunken wird 😉

Glühwein-Schmorbraten auf altdeutsche Art

1,3 kg Rinderbraten – aus dem Hals, also nicht ganz mager
Butaris zum Anbraten
1 Zwiebel
2 Möhren
1 Bouquet Garni aus Lorbeer, Basilikum, Thymian, Bohnenkraut, Oregano
4 Taler Pumpernickel – Schwarzbrot war auch gerade nicht zu haben…
1/2 Flasche Glühwein (Perger)
1/2 Liter Rinderbrühe
1 Speckschwarte
etwas Salz, Pfeffer, Paprikapulver

Das Fleisch habe ich kräftig angebraten. Dann die Möhren und Zwiebeln dazu gegeben – kurz bräunen lassen und dann erst gewürzt und schließlich mit allen Zutaten vereint.

Danach für fast 4 Stunden bei 160 Grad im Schmortopf mit Deckel in den Backofen.

Das Fleisch beiseite gestellt – es zerfällt schnell, also vorsichtig.
Speckschwarten und Bouquet aus dem Sud entfernen – mit dem Pürierstab mixen.
Perfekt.
Ich musste nichts nachwürzen und hatte durch den Pumpernickel und die pürierten Gemüse auch schon eine leichte Soßenbindung.

Anne

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